Allgemeine Infos
„Flüssiges Gold“
Natürlich süß und sogar gesund. Honig wurde schon in prähistorischer Zeit genutzt und ist der Hauptgrund, weshalb Bienen gehalten werden. Für ein Glas Honig sind ca. 2-3 Mio. Blütenbesuche mit insgesamt einer Strecke von dreimal um die Erde nötig.
Grundsätzlich wird bei Honig zwischen zwei Arten unterschieden:
Blütenhonig (Nektar) | Waldhonig (Honigtau) |
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Nektar ist eine zuckerhaltige Ausscheidung pflanzlicher Drüsen. Dabei befinden sich die sogenannten floralen Nektarien in den Blüten und die extrafloralen Nektarien am Stamm, am Blattstiel oder an Laubblättern von Süßkirschen usw. | Honigtau ist eine zuckerhaltige Ausscheidung pflanzensaugender Insekten. Seine Entstehung hat somit nichts mit dem Blühen von Fichten oder Tannen zu tun, sondern mit den Bewohnern dieser Pflanzen, der Laus. Läuse filtern den Siebröhrensaft aus den Nadeln heraus, welcher viel Zucker, jedoch wenig Eiweiß und stickstoffhaltige Verbindungen enthält. Das überschüssige Wasser (Zucker) scheiden sie aus, welches als Honigtau bezeichnet wird. |
„Da steckt viel drin“
Die Hauptbestandteile des Honigs sind Glucose (Traubenzucker), Fructose (Fruchtzucker) und Wasser. Dabei machen Glucose und Fructose bis zu 75% und Wasser bis zu 18% des Honigs aus. Den restlichen Anteil bilden Zweifachzucker, Mehrfachzucker und sonstige Inhaltstoffe wie Aminosäuren, Vitamine, Pollen, Pflanzenfarbstoffe, Aromastoffe etc. Das Verhältnis von Glucose und Fructose ist entscheidend für das Kristallisierungsverhalten. Aromastoffe sind dagegen das wichtigste Kriterium zur Unterscheidung der verschiedenen Sortenhonige. Jeder Honig befindet sich bei der Ernte in einem zähflüssigen Zustand, jedoch ändert sich dieser nach kurzer oder langer Zeit.
Die Kristallisation ist ein natürlicher Prozess und ein Zeichen von Qualität. Werden die Zuckerkristalle beim Beginn der Kristallisation durch Rühren gebrochen, erhält man cremigen, streichfähigen Honig. Durch Erhitzung bis zu 40 Grad kann ein Honig wieder verflüssigt werden, ohne wertvolle Bestandteile zu verlieren.
„Durch die Biene in die Wabe“
Die Biene ernährt sich von Nektar und Honigtau, welches durch ihr Mundwerkzeug in die Honigblase der Biene gelangt. Dort werden die Pflanzensäfte mit Stoffen vermischt, die auf den Zucker wirken. Anschließend gibt die Biene den Pflanzensaft an eine weitere Biene im Bienenstock weiter. Durch das ständige Weiterreichen des Pflanzensaftes wird diesem Wasser entzogen und somit dickflüssiger. Dieser Prozess ist notwendig, da der eingetragene (eingesammelte?) Nektar und Honigtau mit einem Wassergehalt von bis zu 75% nicht haltbar wäre. Ist der Honig gereift, wird er durch die Bienen in die Wabe gelegt und mit Wachs verdeckelt. Bei der Einlagerung sinkt der Wassergehalt auf deutlich unter 20%. Die Reifungsdauer von drei bis sechs Tagen hängt von verschiedenen Faktoren wie Volkstärke, Trachtangebot und klimatischen Faktoren (Luftfeuchtigkeit, Temperatur) ab.
(Bild Biene Innere)
„Die Honigernte durch den Imker“
Ist eine Wabe mindestens zu zwei Drittel verdeckelt, kann sie geerntet werden. Durch eine Spritz-/Stoßprobe oder mit Hilfe eines Refraktometers vergewissert sich der Imker über den richtigen Reifegrad des Honigs. Stimmt der Reifegrad des Honigs, wird die Wabe entdeckelt und in eine Honigschleuder gesteckt. Dort schleudert es den Honig aus der Wabe, welcher dann durch ein Sieb in den Honigeimer läuft. Nun kann der Imker den Honig in die handelsüblichen Gläser abfüllen oder weiterverarbeiten.
(Bildreihe)
„Für einen längeren Honiggenuss“
#Honig dunkel und kühl lagern, aber nicht im Kühlschrank:
Auch wenn der Kühlschrank dunkel und kühl ist, bietet er nicht den richtigen Platz, da ein Honig sehr leicht Fremdgerüche annimmt.
#Das Honigglas immer gut verschließen:
Honig ist hygroskopisch, d.h. er nimmt Feuchtigkeit aus der Umgebung auf. Die Folge ist, dass der Wassergehalt des Honigs steigt. Dann kann es vorkommen, dass der Honig zu gären beginnt.
#Kristallisierter Honig spricht für Qualität:
Ist der Honig kristallisiert, kann er in einem Wasserbad bis 40 Grad erhitzt werden. Bitte nicht in der Mikrowelle erhitzen. Dort kann die Temperatur nicht wirklich kontrolliert werden, wodurch wichtige Inhaltsstoffe des Honigs zerstört werden können.